
Von einer Rezession spricht man, wenn zwei Quartale in Folge ein Minuswachstum aufweisen. Das Minuswachstum basiert jedoch häufig auf einer unzureichenden Datenbasis und individueller Interpretationen. Somit ist es nicht verwunderlich, dass teilweise nicht übereinstimmende Aussagen getätigt werden. Vor allem hat das Ablesen von Quartalszahlen kaum Aussagekraft, weil es ausblendet, von welchem Niveau der Wirtschaftsleistung man kommt, sagt Kooths.
Um solche Verzerrungen zu umgehen können nach amerikanischem Vorbild Wendepunkte der Konjunktur – nach denen es entweder auf- oder abwärts geht, herangezogen werden. Demnach wurde vor einem guten halben Jahr ein solcher Wendepunkt erreicht. Befeuert wird diese Entwicklung durch den von den USA ausgelösten Handelsstreit mit China und der Europäischen Union und der Unsicherheit über den Brexit. Bereits im zweiten Quartal wurde ein leichter Rückgang der Wirtschaft verzeichnet. Wird das dritte Quartal ebenfalls negativ ausfallen sind wir auch offiziell in einer Rezession.